Wirtschaft & Menschenrechte

Die Weltwirtschaft ist geprägt durch globalisierte Wertschöpfungsketten, marktradikale Handels- und Investitionsregime, grenzenlose Inwertsetzung von Mensch und Natur sowie eine riesige Kluft zwischen Arm und Reich – auch innerhalb der Gesellschaften. Es dominieren mächtige Wirtschaftsinteressen, während demokratisch legitimierte Institutionen und multilaterale Organisationen an Einfluss verlieren.

Andererseits gibt es mit dem Konzept der Nachhaltigkeit und der Agenda 2030 durchaus einen normativen Rahmen in Politik und Gesellschaft, der Anknüpfungspunkte für mehr globale Gerechtigkeit und die Durchsetzung der Menschenrechte bietet. Allerdings werden die systemischen Ursachen der Krisen und die gesellschaftlichen Machtverhältnisse dabei weitgehend ausgeblendet, ja sogar verschleiert. Diese Widersprüche werden sichtbar, wenn bei der menschenrechtlichen Verantwortung von Unternehmen weiterhin dem Dogma der Freiwilligkeit gehuldigt wird und in der Handels-, Investitions- und Rohstoffpolitik alles andere als nachhaltige Entscheidungen getroffen werden.

Als Teil der globalisierungskritischen Eine Welt-Bewegung trägt die Werkstatt Ökonomie dazu bei, eine nachhaltige Transformation unserer imperialen Lebens- und Wirtschaftsweise auf den Weg zu bringen, globale Gerechtigkeit – einschließlich Klima- und Rohstoffgerechtigkeit – und den Schutz und die Achtung der Menschenrechte einzufordern, Widersprüche zu benennen, Handlungsspielräume aufzuzeigen, die Wahrnehmung von Verantwortung anzumahnen und unverantwortliches Handeln anzuprangern. Insbesondere geht es ihr darum, die politischen Institutionen als demokratisch legitimierte Akteure in Anspruch und in die Pflicht zu nehmen: Allein auf freiwilliger Basis sind Nachhaltigkeit und Menschenrechte nicht zu haben; dafür braucht es verbindliche Regeln!