Terminkalender
Wir nehmen jedes Semester ein anderes Land in den Blick und gehen der Frage nach, wie begangenes Unrecht aufgearbeitet, anerkannt und geahndet wurde, um Versöhnung zu erreichen und langfristig demokratische Institutionen zu etablieren. Nach Veranstaltungen zu Ruanda und Argentinien beschäftigen wir uns diesmal mit Südafrika.
30 Jahre nach dem offiziellen Ende der politischen Apartheid kämpft Südafrika immer noch mit Anerkennung der Opfer und deren Entschädigung. Die weltweit viel beachtete Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) sollte nach 1994 die Verbrechen der Apartheid aufarbeiten. Doch während die meisten Täter*innen durch Amnestieverfahren oder Ignoranz ihre Schuld loswurden, kämpfen die Opfer nicht nur um ihre Anerkennung, ihre Resozialisierung, sondern auch um ihr tägliches Überleben. Denn die Täter*innen profitieren weiter von ihren Privilegien und ihrem Reichtum, die sie aufgrund eines rassistischen und menschenverachtenden Systems erlangen konnten. Am 20. Januar 2025 haben fünfundzwanzig Überlebende und Familien von Opfern, eine Klage eingereicht. Sie fordert verfassungsrechtlichen Schadenersatz für das grobe Versäumnis der Regierung, politische Verbrechen aus der Apartheid-Ära angemessen zu verfolgen. Wird dies dazu führen, dass die TRC ihre Arbeit wieder aufnimmt und den vielen bisher nicht anerkannten Opfern endlich Gerechtigkeit widerfährt?
Simone Knapp studierte Ethnologie, Afrikanistik und Soziologie in Mainz. Sie ist Geschäftsführerin der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika KASA in Heidelberg mit den inhaltlichen Schwerpunkten: Entschädigung- und Wiedergutmachungsfragen, Entschuldung, Soziale Sicherheit (Grundeinkommen) und die Landfrage.
In Kooperation mit: Afrika hilft Afrika e.V., City-Kirche Ludwigsburg, Förderverein Zentrale Stelle e.V.
Kulturzentrum, kleiner Saal
Abendkasse: 8,00 € (6,00 €)