Gesellschaft zusammenbringen - mit fairen Regeln

Um den Ansatz „Gesellschaft zusammenbringen“ erfolgreich auf lokaler Ebene beginnen und Veränderungen bewirken zu können, braucht es Partner:innen: Menschen in Organisationen, Unternehmen und Institutionen, die sich für das Thema „Faire Regeln“ (gerechte Wirtschaftsordnung) gemeinsam stark machen und ihre Kompetenzen einbringen.

Zentrale Elemente des Ansatzes „Gesellschaft zusammenbringen“ sind:

  • Extreme Ungleichheit untergräbt das Miteinander und gefährdet unsere Demokratie. Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Deutschland gehört zu den Ländern, in denen z. B. Vermögen extrem ungleich verteilt sind: zwei Familien haben mehr Vermögen als 42 Millionen Bürger:innen. Gleichzeitig sinkt die soziale Mobilität. Das trägt dazu bei, dass der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft zunehmend verloren geht.
  • Als Hauptursache für unsere vielfältige, globale Krisensituation sehen wir dominierende wirtschaftliche Mechanismen, die durch liberalisierte Märkte, Wachstums-orientierung und Gewinnmaximierung geprägt sind. Produkte, die Mensch und Umwelt ausbeuten, sind z. B. günstiger, als Produkte, bei denen die Hersteller z. B. auf die Einhaltung der Menschenrechte achten, faire Löhne bezahlen und die Belastung der Umwelt minimieren. Viele Menschen empfinden dies als ungerecht.
  • Lösung: faire Regeln (eine gerechte Wirtschaftsordnung), die auf Werten basieren. Sozial-ökologisches Engagement bekommt Vorteile. Dafür gibt es bisher keine fertige Lösung. Damit wir entsprechend der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) Werte als Maßstab für Entscheidungen verwenden können, braucht es gemeinsame Einübung und Kooperation.
  • Spürbare, grundlegende gesellschaftliche Änderungen sind weniger vom Verhalten einzelner abhängig, sondern maßgeblich von Änderungen an den Rahmenbedingungen, z. B. Steuersystem, Subventionen, Einkauf und Beschaffung, Handels-politik, Finanzwesen.
  • Um die Menschen für grundlegende Veränderungen gewinnen zu können, braucht es zunächst die Vorstellung, wie ein gutes Leben für alle, wie mehr Lebensqualität aussehen kann. Z. B. durch Zeitwohlstand, wertschätzendes Miteinander, Gesundheit, Bildung für ein Miteinander und für Nachhaltigkeit, Freude, Nächstenliebe und Naturverbundenheit, Erhaltung der Schöpfung, eine Grundsicherung - also ein nachhaltiger Lebensstil ohne Stress – lokal, national und global.
  • Für ein gutes Leben für alle spielt Suffizienz (Genügsamkeit) eine zentrale Rolle. In seinem Diskussionspapier „Suffizienz als Strategie des Genug“ hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen ausführlich dargelegt, dass Suffizienz (Genügsamkeit) sich sowohl in ökologischer Sicht als auch gesellschaftlich – also auch auf das Miteinander - positiv auswirkt. Ein nachhaltiger Lebensstil, der uns mehr Lebensqualität schenkt, ist nur mit weniger Konsum und mehr Miteinander zu erreichen.
  • Um Einfluss auf die Politik als Gesetzgeberin und Gestalterin der Rahmenbedingungen nehmen zu können, braucht es mehr Kooperation und themenübergreifende Praxisbeispiele zwischen den vielen – bisher eher kleinen - Akteur:innen, Organisationen, Unternehmen und Institutionen, die in - bisher eher kleinen - Projekten zeigen und vorleben, wie ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften aussehen kann.
  • Gemeinsame Basis für gemeinsames Handeln sind faire Regeln, die wir gemeinsam entwickeln und ausprobieren wollen. Denn mit fairen Regeln (einer gerechten Wirtschaftsordnung) würde sich ein Selbstverstärkungseffekt ergeben, der zu einem sozial-ökologischen Umbau unserer Gesellschaft führt. Ein konkreter Rahmen für ein gutes Leben für alle, für Mensch und Umwelt, der gleichermaßen auch einen Beitrag zur Erreichung der SDGs aufzeigt.

Der Ansatz wird bisher in Heidelberg als Pilotprojekt umgesetzt.

Beispiel „Bauen und Wohnen“

Faire Regeln (eine gerechte Wirtschaftsordnung) würden uns einladen, so zu handeln, dass alle Menschen einen angemessenen, d.h. auch bezahlbaren, Wohnraum haben. Wohnen ist ein Menschenrecht! Herangehensweise einer gerechten Wirtschaftsordnung (stark vereinfacht) wäre:

  • Die Lösung liegt im Wohnungsbestand.
  • Ziel ist ca. 40 qm Wohnfläche im Durchschnitt pro Person zu erreichen.
  • Ein breiter, öffentlicher Diskurs zu dieser Herangehensweise wäre ein erster, wichtiger Schritt.
  • Alle Beteiligten und Mitarbeiter:innen, die mit Bau- und Wohnungsthemen beschäftigt sind (Politik, Verwaltung, Wohnungsbaugesellschaften, Kirchen, Sozialverbände, ...), sind eingeladen, in ihrem Bereich / mit ihrem Team Planungen und Maßnahmen nach diesen Vorgaben umzusetzen. Der zunehmenden Komplexität wird mit Vielfalt, Kooperation und Transparenz begegnet. Für unser Projekt bedeutet es:
    GEMEINSAM MACHEN!

Kooperationsmöglichkeiten

Wir suchen weitere Akteure, die diesen Ansatz gemeinsam weiterentwickeln und ausprobieren wollen:

  • Welche bestehenden Projekte / Themen können von Ihnen eingebracht werden?
  • Welche (neuen) Akteure, Kooperations-Partner:innen, Zielgruppen können eingebunden werden?
  • In welchen Städten können weitere Pilotprojekte initiiert werden?
  • Weitere Beispiele zu „Faire Regeln (eine gerechte Wirtschaftsordnung) würden uns einladen …“ für verschiedene Themen entwerfen und gemeinsam ausformulieren.
  • Welche Projekte / Themen können zu einem themenübergreifenden Praxisbeispiel / Pilotprojekt weiterentwickelt und umgesetzt werden?
  • Welche Budgets können beantragt werden? Welche Möglichkeiten finanzieller Unterstützung haben Sie?

Auch freuen wir uns über Ihr Feedback um den Ansatz weiterzuentwickeln.

Projektvorstellung bei ihrer Veranstaltung“:

Sie haben Interesse, dass - bei passender Gelegenheit - das Projekt bei Ihnen vorgestellt oder ein Workshop dazu angeboten wird. Bitte melden Sie sich bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Aktuelles zum sozial-ökologischen Umbau

Der Stand der Debatte um ein Grundeinkommen in Südafrika

Neuer Wind nach der SONA-Rede von Präsident Ramaphosa Die Debatte über ein Grundeinkommen in Südafrika hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der zentralen sozialpolitischen Themen des Landes...

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Gesellschaft zusammenbringen – Veranstaltungen im Herbst

In den nächsten Monaten gibt es einige Veranstaltungen innerhalb des Projektes „Gesellschaft zusammenbringen – mit fairen Regeln“ sowie im Netzwerkzusammenhang. Die gesellschaftlichen Entwicklungen...

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Fahrradtour durch den Mannheimer Hafen

Der 1. Mai als "internationaler Tag der Arbeit"  geht auf die Arbeiter:innenbewegung des späten 19. Jahrhunderts zurück. Am 1. Mai 1886 demonstrierten in den USA hunderttausende Arbeiter:innen...

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Sozial-ökologischer Umbau – Ergebnisse 2023/24

Um einen nachhaltigen Lebensstil und um die globalen Entwicklungsziele (SDGs) erreichen zu können, sind grundlegende Veränderungen – ein sozial-ökologischer Umbau – notwendig. In den vergangenen...

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Ethische Wirtschaftsordnung und sozial-ökologischer Umbau - Rückblick 2024

In 2024 haben wir im Rahmen des Projekts „Den sozial-ökologischen Umbau lokal erproben – eine ethische Wirtschaftsordnung entwerfen“ 22 eigene Veranstaltungen, (z. B.s Workshop oder Vorträge)...

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Wirtschaftspolitik  neu denken: Schritte zur Dekolonisierung

So heißt das von Decolonize Berlin in Auftrag gegebene und von Fiona Faye und Aram Ziai verfasste Gutachten. Die beiden Autor:innen analysieren die kolonialen Kontinuitäten im Bereich der...

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Neues Workshop-Material für Jugendliche

Unser Leben wird sehr stark von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt und unsere eigentlichen Bedürfnisse werden oft überdeckt. Dadurch ist es besonders für junge Menschen schwierig, ihre...

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Erfolgreiches Jahrestreffen: Forum nachhaltige Beschaffung BW

Mit 36 Teilnehmer:innen war der Raum fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Beim 14. Treffen des Forum Nachhaltige Beschaffung Baden-Württemberg ist das Interesse nach 11 Jahren weiterhin groß. Mit...

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Für das Klima & mit der Schöpfung singen

Dem Klimawandel begegnen, die Natur schützen, nachhaltiger leben – all das ruft nach einem kulturellen Wandel. Also einem Wandel, der nicht allein durch Fakten und Zahlen getragen wird, sondern...

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Erfahrungen aus zwei Workshops „Gesellschaft (wieder) zusammenbringen“

Von Joachim Langer Mitte Oktober kamen in Wolfenweiler bei Freiburg knapp 20 Teilnehmer:innen zusammen, um in verschiedenen kleinen Workshops aus konkreten Projekten der Gemeinwohl-Ökonomie...

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Joachim Langer während des Workshops „Sozial-ökologischer Umbau unserer Gesellschaft als Voraussetzung für Ressourcengerechtigkeit“

Sozial-ökologischer Umbau unserer Gesellschaft als Voraussetzung für Ressourcengerechtigkeit

Anfang April waren rund 200 Teilnehmer:innen in Stuttgart auf der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz, die parallel zur Messe Fair Handeln stattfand. Über 30 Leute nahmen an dem Workshop...

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Deckblatt der Studie zur sozialökologischen Transformation

Towards a socioecological transformation of the economy. An overview of concepts, approaches and practices.

Die von Misereor in Auftrag gegebene Studie zur sozialökologischen Transformation wurde nun freigegeben und steht der Öffentlichkeit zur Verfügung, nachdem sie bis jetzt nur für...

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Forum Nachhaltige Beschaffung BaWü

Ein wirksamer Hebel, um die Wirtschaft nachhaltiger und gerechter zu gestalten, liegt in der Beschaffungspolitik der öffentlichen Hand – denn jeder sechste Euro wird in Deutschland von Bund, Ländern oder Kommunen ausgegeben. Das Forum nachhaltige Beschaffung Baden-Württemberg, wird von der WÖK koordiniert und diskutiert Handlungsoptionen für eine wirkungsvolle nachhaltige Beschaffung im Land. Zentrale Herausforderungen sind die gesetzliche Verankerung einer nachhaltigen Beschaffung und die Bereitstellung qualifizierter Serviceleistungen für Beschaffer:innen. Das Forum trifft sich einmal im Jahr in Präsenz und mehrmals im Jahr virtuell.

Lokale Bündnisse der Transformation

Für Politik und Gesellschaft wird es immer schwieriger, Lösungen zu finden und Entscheidungen zu treffen, um für eine gerechte Teilhabe aller Bürger:innen zu sorgen. Vor diesem Hintergrund braucht es ein gesellschaftliches Bündnis, das sich auf einen gesellschaftlichen Konsens einigt, wie ein gutes Leben für alle aussehen kann. In einem Pilotprojekt will die WÖK ein breites gesellschaftliches Bündnis, bestehend aus lokalen Vertreter:innen von Sozial- und Umweltverbänden, NGOs, Politik und Verwaltung, Unternehmensverbänden und kirchlichen Einrichtungen aufbauen. Wir orientieren uns an dem Ansatz der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) und führen unterschiedliche Themen wie Menschenrechte, Soziales und Umwelt zusammen Und entwickeln einen Entwurf für eine ethische Wirtschaftsordnung, der als Leitfaden für die Lokalpolitik dienen soll.

Grundeinkommen

Der Aufbau eines sozialen Grundsicherungssystems ist nicht nur für die Bundesregierung und viele Entwicklungsorganisationen zu einem wichtigen Thema beim Kampf gegen Armut geworden, auch viele Regierungen im Südlichen Afrika beschäftigen sich intensiv damit. Für uns geht es konkret um ein universelles, bedingungsloses Grundeinkommen (BIG), damit Armut verringert, politische Teilhabe ermöglicht und ein Leben in Würde gelebt werden kann. Das erste Pilotprojekt in Namibia hat die KASA von Anfang an begleitet. Die Erfahrungen aus dem namibischen Projekt bringen wir in die deutsche Debatte ein. Denn auch für den sozial-ökologischen Umbau unserer Gesellschaft stellt das BIG einen wichtigen Baustein dar.

Materialien zum sozial ökologischen Umbau

Nachhaltige Beschaffung in der Metropolregion Rhein-Neckar

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Den sozial-ökologischen Umbau lokal erproben – Einführung und Materialien

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Projektflyer: Sozial-ökologischer Umbau

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Ein gutes Leben für alle – Workshop-Material für Jugendliche

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Erste Seite des Positionspapiers
Schluss mit Verschleppung: Bund muss Textilien nachhaltig beschaffen! - Positionspapier

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Deckblatt Diskussionspapier "Standards & Zertifizierungen - Anforderungen im Rahmen gesetzlicher Sorgfaltspflichten aus zivilgesellschaftlicher Sicht"
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Deckblatt Publikation "Handlungsspielräume für eine wirksame Integration von Rechteinhaber:innen"
Handlungsspielräume für eine wirksame Integration von Rechteinhaber:innen - Neue Publikation aus der Reihe „Nachhaltigkeitsstandards in globaler Verantwortung“

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Titelseite "Policy Paper: Nachhaltigkeitsstandards in globaler Verantwortung"
Policy Paper: Nachhaltigkeitsstandards in globaler Verantwortung

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Titelblatt "Diskussionspapier: Nachhaltigkeitsstandards in globaler Verantwortung"
Diskussionspapier: Nachhaltigkeitsstandards in globaler Verantwortung

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Flyer "Kirchengemeinden - Gemeinwohl - Ökonomie - Transformation"
Projektflyer "Kirchengemeinden - Gemeinwohl - Ökonomie - Transformation"

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Titelblatt Studie "Sozialstandards und Menschenrechte in der öffentlichen Beschaffung - Synopse der vergaberechtlichen Regelungen der Bundesländer"
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Broschüre „Natursteine aus globalen Lieferketten"

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Studie „Natursteine aus verantwortlichen Lieferketten”

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Nachhaltige IT-Beschaffung: Menschenrechte im Fokus!

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Dokumentation „6. Fachkonferenz für sozial verantwortliche IT-Beschaffung“

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Studie „CSR-Maßnahmen deutscher Spielzeug-Unternehmen“

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Leben im Anthropozän. Christliche Perspektiven für eine Kultur der Nachhaltigkeit

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Studie „Öffentliche Beschaffung von IT-Hardware in Baden-Württemberg”

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Handreichung: Global verantwortliche Beschaffung für Pioniere

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MenschenWürdiges Gedenken. Grabsteine aus verantwortlicher Herstellung. Zum Stand der Diskussion in Baden-Württemberg

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„Marmor, Granit & Co.: Was ist wichtig beim Natursteinkauf?”

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„Rosen, Lilien, Farn & Co.: Was ist wichtig beim Pflanzenkauf?”

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Natursteine nachhaltig beschaffen: für Umweltschutz und Menschenrechte!

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