Aktion zum Lieferkettengesetz: Nikolaus-Wünsche für die CDU

Engagierte haben für die Initiative Lieferkettengesetz eine Aktions-Idee zum Nikolaustag entwickelt, die wir gerne weitergeben: In der Vorweihnachtszeit sollen damit CDU-Bundestagsabgeordnete anlässlich eines christlichen Feiertags noch einmal an das Versprechen eines Lieferkettengesetzes im Koalitionsvertrag und an den Parteitagsbeschluss der CDU hierzu erinnert werden

Unterstützer*innen der Initiative Lieferkettengesetz stellen am Abend des 6. Dezember 2020, dem St. Nikolaus-Tag, der Tradition entsprechend einen Schuh vor die Wahlkreisbüros der CDU-Abgeordneten mit einem Wunschzettel, in dem sie die Abgeordneten auffordern, sich für ein wirksames Lieferkettengesetz einzusetzen. Gegebenenfalls können sich neben dem Wunschzettel auch noch fair gehandelte Produkte (Schokolade, Nüsse, Obst…) in dem Schuh befinden, die verdeutlichen, was mit „fairen“ Lieferketten bezweckt werden kann. Bilder von den Schuhen können in den sozialen Medien mit entsprechenden Hashtags (siehe unten Punkt 5) und Verlinkungen der Abgeordneten verbreitet werden.

Was du brauchst

  • Einen alten Schuh
  • Einen Lieferkettengesetzwunschzettel
  • Ggf. fair gehandelte Produkte wie Schokolade, Obst, Nüsse
  • Ggf. ein Smartphone und einen Account in sozialen Medien
  • Ca. 30-60 Minuten Zeit

So geht’s

  1. Finde heraus, wo dein*e CDU-Bundestagsabgeordnete*r ihren*seinen Wahlkreisbüro hat. Dies sollte mit einer Internetrecherche schnell erledigt werden können, ggf. kann dir auch die regionale Ansprechperson der Initiative Lieferkettengesetz dabei helfen. In Baden-Württemberg ist das Uwe Kleinert bei der Werkstatt Ökonomie (uwe.kleinert*@woek.de). Wer in anderen Bundesländern unterstützen kann, erfährst du am besten bei bundeskoordination-kp*@agl-einewelt.de.
  2. Suche einen ausrangierten Schuh, der nicht mehr passt oder vielleicht auch etwas kaputt ist. Natürlich sollte eine andere Weiterverwendung Vorrang haben, da dieser Schuh wahrscheinlich nach der Aktion entsorgt werden wird. Achte aber ein bisschen darauf, dass der Schuh noch einen akzeptablen ersten Eindruck macht, damit er auf die Abgeordneten und auf Bildern nicht abschreckend wirkt.
  3. Schreib deinen Lieferkettengesetz-Wunschzettel. Weiter unten auf der Seite findest du einen Vorschlag. Vielleicht willst du dem Wunschzettel mit Handschrift und eigenen Worten aber noch mehr Persönlichkeit verleihen.
  4. Befülle deinen Schuh mit dem Wunschzettel. Wenn du möchtest und es möglich ist, den Schuh sicher und im Trockenen zu platzieren, kannst du den Schuh auch mit fair gehandelten Geschenken befüllen, z.B. Nüssen, Schokolade und Obst.
  5. Stell den Schuh bei deiner*m Abgeordneten am Abend des 6. Dezember vor die Tür. Fotografiere deine Aktion und poste Bilder in den sozialen Medien, in denen du die*den Abgeordnete*n erwähnst und verlinkst. Verwende dabei die Hashtags der Initiative #Lieferkettengesetz #GegenGewinneOhneGewissen #GegenMoralDistancing.

Ein Beispiel-Wunschzettel

Sehr geehrte*r Abgeordente*r Mustermann,

Ihre Partei, die CDU, hatte im Koalitionsvertrag vom 12. März 2018 und mit ihrem Parteitagsbeschluss C29 von 2019 versprochen, ein Lieferkettengesetz zu schaffen, das Menschenrechte in den globalen Lieferketten wirksam schützt.

Ich habe in diesem Jahr deswegen einen Wunsch an Sie, den Sie mir gerne bis zum diesjährigen Weihnachtsfest erfüllen dürften:

Bitte engagieren Sie sich in Ihrer Partei und in Ihrer Bundestagsfraktion mit allen Ihnen verfügbaren Mitteln für ein wirksames Lieferkettengesetz.

Ich wünsche mir besonders,

  • dass ein Lieferkettengesetz alle großen und auch kleine und mittlere Unternehmen in menschenrechtlichen Risikobranchen verpflichtet,
  • dass das Lieferkettengesetz für die gesamte Lieferkette gilt und nicht hinter den Anforderungen der UN-Leitprinzipien zurückbleibt,
  • dass ein Lieferkettengesetz dafür sorgt, dass Opfer von fehlender menschenrechtlicher Sorgfalt vor deutschen Gerichten und nach deutschem Recht Schadensersatz erstreiten können,
  • dass das Lieferkettengesetz den Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen anerkennt,
  • dass die Befolgung des Lieferkettengesetzes behördlich kontrolliert und mit wirksamen Sanktionen durchgesetzt wird.

Ich hoffe sehr, dass Sie meinen Wunsch nach Lieferketten, in denen die Menschenrechte geachtet werden, in Ihrer parlamentarischen Arbeit berücksichtigen werden, und warte gespannt auf das versprochene Lieferkettengesetz.

Mit freundlichen Grüßen
Bettina Beispiel