Erstes Fair Toys Siegel vergeben

Zwei Unternehmen erhalten Siegel für Verantwortung in der Spielwarenproduktion

 

Pressemitteilung der Fair Toys Organisation

Nürnberg, 28.09.2023 – Die Fair Toys Organisation (FTO) hat erstmals ihr Siegel für soziale und
ökologische Verantwortung in der Spielwarenproduktion vergeben. Ab sofort dürfen die
Unternehmen heunec und plasticant mobilo das Siegel auf ihren Produkten tragen. Sie erfüllen in
hohem Maß die Kriterien des Fair Performance Checks (FPC). Mit diesem bewertet die FTO das
Engagement der Spielzeughersteller in Bezug auf ihre soziale und ökologische Verantwortung in ihren
Lieferketten.

In Lieferketten der Spielwarenbranche werden immer wieder Arbeitsrechtsverletzungen und negatve
Umweltauswirkungen festgestellt. Häufig wissen Kund*innen nicht, unter welchen Bedingungen ein
Spielzeug produziert wurde. Um hier Verbesserungen zu bewirken, wurde die FTO gegründet. Maik
Pflaum, Referent für Arbeitsrechte der Romero Initiative und Vorstand der FTO erläutert: „Die
Bewertungen der FTO sorgen für mehr Transparenz in der Spielzeugindustrie und somit für
Rückenwind bei den Arbeitsrechten. Um hier für durchschlagende Verbesserungen zu sorgen, müssen
jetzt auch die Unternehmen, die bisher abgewartet haben, auf den Zug aufspringen.“
In einer Pilotphase durchliefen zunächst heunec und plasticant mobilo den FPC. Nun folgt die
Überprüfung aller weiteren Mitgliedsunternehmen. Mit öffentlichen Berichten je Unternehmen
informiert die FTO über die Ergebnisse, bei sehr gutem Abschneiden erhalten die Unternehmen das
Siegel.

Der FPC basiert auf den Kernelementen menschenrechtlicher Sorgfalt, die auch dem
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu Grunde liegen. „Mit dem FPC gibt es ein umfassendes
Werkzeug zur Verankerung menschenrechtlicher Sorgfalt und ihrer glaubwürdigen Überprüfung. Die
gemeinschatliche Erarbeitung und Überprüfung der Kriterien im Rahmen der Mult-Stakeholder-
Initiative FTO verleiht dem Siegel einzigartige Strahlkraft!“ unterstreicht Wirtschaftsethiker Prof. Dr.
Harald Bolsinger (THWS) die Bedeutung des neuen Siegels.

Über den Weg zum Siegel berichtet Barbara Fehn-Dransfeld, Geschäftsführerin von heunec: „Wir
haben das nicht über Nacht aus dem Ärmel geschüttelt, an manchen Prozessen arbeiten wir seit
etlichen Jahren. Umso mehr freuen wir uns über diese Auszeichnung. Gleichzeitg möchten wir
betonen, dass auch die FTO-Unternehmen, die den FPC derzeit noch durchlaufen, Anerkennung
verdienen. Selbst wenn ihr Ergebnis möglicherweise noch nicht für das Siegel ausreicht, stecken sie
Ressourcen in eine freiwillige Überprüfung und sind offen für Feedback und Entwicklung.“ Sven
Grabosch, Geschäftsführer von plasticant mobilo, ergänzt: „Uns beschäftigt unsere Verantwortung als
Unternehmen schon lange. Wir schätzen den FPC als hilfreiches Werkzeug zur Reflexion und
Verbesserung unserer Prozesse“.

Als Multi-Stakeholder-Initiative arbeiten in der FTO Vertreter*innen der Spielwarenbranche und der
Zivilgesellschaft gleichberechtigt zusammen und verfolgen gemeinsam das Ziel, die Sozial- und
Umweltstandards in der Spielwarenbranche zu verbessern. Die Arbeit der Fair Toys Organisation wird
derzeit maßgeblich durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) gefördert.

 

Die Werkstatt Ökonomie ist Mitglied in der FTO.