Erfahrungen aus zwei Workshops „Gesellschaft (wieder) zusammenbringen“

Von Joachim Langer

Mitte Oktober kamen in Wolfenweiler bei Freiburg knapp 20 Teilnehmer:innen zusammen, um in verschiedenen kleinen Workshops aus konkreten Projekten der Gemeinwohl-Ökonomie Motivation, Anregungen und Material für das eigene Engagement vor Ort zu bekommen. Besonders positiv wurde der Austausch und die wertschätzende und konstruktive Atmosphäre empfunden. Dabei wurde deutlich, dass es nicht die Gemeinwohl-Berichte der Katholischen Kirchengemeinde Pforzheim, des Diakonischen Werkes Baden oder der vier Kirchengemeinden der Nordkirche an sich sind, die etwas bewirken. Vielmehr kommen bei der Bilanzerstellung Menschen zusammen und führen Diskussionen zu Menschenwürde, Gerechtigkeit und Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit sowie Mitbestimmung und Transparenz. Dadurch entsteht ein (neues) Miteinander, das in unserem bisherigen Wirtschaftsalltag oft fehlt und das wiederum konkrete Anstöße für eine weitere sozial-ökologische Transformation auslöst. Der nächste Workshoptag in diesem Format findet am 17. Mai in Kirchzarten statt. Ab Januar gibt es dazu online einstündige Einführungen zur Gemeinwohl-Ökonomie.

Beim zweiten Workshop Anfang November in Frankfurt stand thematisch der sozial-ökologische Umbau im Fokus. Nach einem Überblick zu den acht Bausteinen, die für eine Transformation notwendig sind, haben die Teilnehmenden die Workshop-Themen selbst gestaltet, zum Beispiel: Wie können wir uns mit bestehenden regionalen Organisationen und Projekten erfolgreich zu diesem Thema vernetzen? Wie und mit welchen Schritten starte ich vor Ort, damit die verschiedenen Interessen und Akteur:innen eingebunden werden? Diese Vorgehensweise kam bei den Teilnehmenden sehr gut an.

Unternehmen und Organisationen, die einen Gemeinwohl-Bericht erstellen, zeigen, dass eine Wirtschaft und damit auch eine Gesellschaft möglich ist, die soziale Gerechtigkeit, den Erhalt unserer Ökosysteme und globale Verantwortung zusammen denken. Gewinnmaximierung und grenzenloses Wachstum werden durch Gemeinwohlorientierung, Suffizienz und Kooperation abgelöst. Da die Kapazitäten in allen Organisationen knapper werden, wird eine engere Zusammenarbeit immer wichtiger. Sie erzeugt Synergie-Effekte und sorgt für mehr Sichtbarkeit und für eine bessere Wirkung im Sinne eines sozial-ökologischen Umbaus insgesamt.