Natursteine nachhaltig beschaffen: für Umweltschutz und Menschenrechte!

Wer einkauft, entscheidet mit – auch darüber, ob Menschen in Würde arbeiten und ob unsere Umwelt geschützt wird. Ob als private KonsumentInnen oder – mehr noch – als EntscheiderInnen in öffentlichen oder kirchlichen Einrichtungen.

Bei Natursteinen stehen unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zwei Aspekte im Mittelpunkt der Diskussion: Zum einen wird das Risiko ausbeuterischer Kinderarbeit als hoch eingeschätzt, besonders wenn sie aus Indien kommen. Und da Natursteine zunehmend aus Fernost importiert werden, stellt sich zum zweiten die Frage nach der mit dem Transport verbundenen Umweltbelastung.

Mit mehreren Argumenten unterstreicht Reiner Krug in seinem Beitrag die Nachhaltigkeit von Natursteinen, und eines davon ist ihre Verfügbarkeit überall auf der Welt. Die Verwendung lokaler Steine diene der Vermeidung unnötiger Transporte und fördere landschaftsgebundene Bauweisen.

Den Weg der Steine zeichnet Uwe Kleinert in seinem Artikel nach: Dabei wird deutlich, dass Natursteinprodukte nicht nur weltweit verkauft, sondern auch die nötigen Rohstoffe global beschafft werden.

Friedel Hütz-Adams macht in seinem Beitrag deutlich, dass es nicht nur um Kinderarbeit geht, wenn von den Problemen beim Abbau von Naturstein die Rede ist. Er plädiert für einen umfassenden Ansatz, der sich auf alle Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation bezieht, und für eine entsprechende Sorgfaltspflicht der Unternehmen.

Saskia Klinger und Walter Schmidt stellen mit Fair Stone und XertifiX zwei Initiativen vor, die sich für bessere Arbeitsbedingungen beim Abbau und bei der Weiterverarbeitung von Naturstein einsetzen. Beide Initiativen haben ihre Kriterien über den Ausschluss ausbeuterischer Kinderarbeit hinaus erweitert und beide können als glaubwürdiger Nachweis für die Einhaltung grundlegender Arbeitsstandards gelten.

In dem dann folgenden Beitrag skizziert Uwe Kleinert exemplarisch einige Ansätze, wie Kommunen in Baden-Württemberg in ihrer Beschaffungspraxis mit den angesprochenen Herausforderungen umgehen.

Wir verbinden auch mit dieser Broschüre die Hoffnung, Menschen für einen nachhaltigen Einkauf zu sensibilisieren, Ansätze für eine sozial und ökologisch verantwortliche öffentliche Beschaffung zu stärken und Instrumente voranzubringen, mit denen die Einhaltung von menschenrechtlichen, sozialen und Umweltkriterien glaubhaft nachgewiesen werden kann.

Die Broschüre kann bei den HerausgeberInnen kostenlos bestellt werden:

  • Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB),
    Vogelsangstraße 62, 70197 Stuttgart
    Uta Umpfenbach, Telefon (0711) 25394025, u.umpfenbach*@deab.de
  • Werkstatt Ökonomie e.V., im WeltHaus Heidelberg,
    Willy-Brandt-Platz 5, 69115 Heidelberg
    Uwe Kleinert, Telefon (06221) 43336-11, uwe.kleinert*@woek.de

Inhaltsübersicht

  • Einleitung
    Uwe Kleinert und Uta Umpfenbach
  • Nachhaltigkeitsaspekte bei Naturwerksteinen
    Reiner Krug
  • Die Spur der Steine: statistische Annäherung an einen globalen Markt
    Uwe Kleinert
  • Mehr als Kinderarbeit: soziale und ökologische Probleme beim Abbau von Natursteinen
    Friedel Hütz-Adams
  • Fair Stone – internationaler Sozial- und Umweltstandard
    Saskia Klinger
  • XertifiX e.V.
    Walter Schmidt
  • Kommunale Beispiele: Den Stein ins Rollen bringen
    Uwe Kleinert
  • Mehr Informationen

Bibliographische Angaben:
Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) / Werkstatt Ökonomie (Hg., 2014): Natursteine nachhaltig beschaffen: für Umweltschutz & Menschenrechte! Heidelberg, Dezember 2014, 32 S.