Das Forum nachhaltige Beschaffung Baden-Württemberg

Das Forum nachhaltige Beschaffung Baden-Württemberg greift die Impulse zur nachhaltigen Beschaffung aus den Entwicklungspolitischen Leitlinien des Landes auf (siehe unten) und diskutiert Handlungsoptionen für ihre wirkungsvolle und zügige Umsetzung. Zentrale Herausforderungen sind die vergaberechtliche Verankerung einer nachhaltigen öffentlichen Beschaffung und die Bereitstellung qualifizierter Serviceleistungen für Beschafferinnen und Beschaffer durch das Land. 

Alle Beteiligten teilen das Anliegen, eine nachhaltige öffentliche Beschaffung in Baden-Württemberg wirkungsvoll und zügig umzusetzen. Ein Schwerpunkt liegt auf der sozial verantwortlichen Beschaffung. Das Forum nachhaltige Beschaffung Baden-Württemberg ist offen für Akteur:innen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern, etwa aus Kommunen, Zivilgesellschaft, Kirchen, Wissenschaft oder Wirtschaft. Es bietet damit eine breite Plattform für den Austausch zwischen den Beteiligten. Vor diesem Hintergrund verzichtet das Forum auf öffentliche Stellungnahmen, es sei denn sie werden von allen Beteiligten mitgetragen. 

Das Forum trifft sich einmal im Jahr in Präsenz und mehrmals im Jahr virtuell, dann in der Regel mit einem inhaltlichen Fokus. Wer dazu eingeladen werden möchte, wende sich bitte an Felix Roll, felix.roll*@woek.de. Berichte über die bisherigen Treffen finden Sie unter „Aktuelle Meldungen”.

Nachhaltige Beschaffung in den Entwicklungspolitischen Leitlinien

Unser Verständnis von Entwicklungspolitik

Unsere Lebensweise und das globale Wirtschaftssystem führen zu sich verschärfenden ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen. Sie sind geprägt von einem nicht vertretbaren Ressourcenverbrauch, rasantem Klimawandel und ungerechten Welthandelsstrukturen. Sie vergrößern die Schere zwischen Arm und Reich und bedrohen die Lebensgrundlage vor allem in ärmeren Regionen der Welt. … Vor diesem Hintergrund kommt dem entwicklungspolitischen Engagement des Landes wachsende Bedeutung zu. Entwicklungspolitik bedeutet heute, weltweit die gemeinsame Verantwortung für eine ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Gestaltung der Zukunft wahrzunehmen. Das erfordert sowohl politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die sich an dieser Verantwortung orientieren als auch ein entsprechendes individuelles Verhalten. Dazu gehört, alles zu unterlassen, was entwicklungsschädlich ist, und sich aktiv gegen Menschenrechtsverletzungen, kriegerische Gewalt und wirtschaftliche Notlagen einzusetzen …“

Nachhaltigen Konsum, verantwortliche Beschaffung und Fairen Handel vorantreiben

Nachhaltiges Konsumverhalten ist ein entscheidendes Element, um nachhaltige Entwicklung zu fördern. Nachhaltige Produkte sind ökologisch und möglichst regional erzeugt und fair gehandelt. Bei ihrer Herstellung werden die Menschenrechte und internationale Sozialstandards wie die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) beachtet. Das Ziel ist, in allen Wirtschaftsbereichen gerechte internationale Handelsbeziehungen und faire Arbeitsbedingungen zu erreichen. Das Land hat bei der verantwortlichen Beschaffung eine Vorbildfunktion. Die Landesregierung berücksichtigt deshalb bei ihrer Beschaffung neben ökonomischen auch regionale, ökologische und soziale Kriterien und bevorzugt, wo möglich, Produkte aus Fairem Handel. Die Landesregierung wird die dafür notwendigen Voraussetzungen im Bereich des Vergaberechts schaffen. … Das Land erkennt die besondere Rolle der Kommunen als Beschaffer von Waren und Dienstleistungen an und setzt sich für Rahmenbedingungen ein, die für ein verantwortliches kommunales Beschaffungswesen notwendig sind.“

(aus den Entwicklungspolitischen Leitlinien für Baden-Württemberg)

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