Reichtum & Armut als Herausforderung für kirchliches Handeln

Im September 2000 regte die Gossner Mission – Seminar für kirchlichen Dienst in der Industriegesellschaft (Mainz) ein Studienprojekt über Reichtum und Armut in Deutschland an. Damit griff die Gossner Mission einen Impuls aus der Ökumene auf, denn APRODEV – die Vereinigung protestantischer, anglikanischer und orthodoxer Hilfswerke in Europa – hatte 1997 einen ökumenischen Studienprozess „Christianity, Poverty and Wealth in the 21st Century” initiiert.

Rasch konnten weitere Träger im Bereich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) für die Projektidee der Gossner Mission gewonnen und die Idee konkretisiert werden. Es entstand das Studienprojekt „Reichtum und Armut als  Herausforderung für kirchliches Handeln”, das vom Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, dem Zentrum Ökumene der EKHN und dem Diakonischen Werk in Hessen und Nassau getragen und von der Werkstatt Ökonomie in Heidelberg koordiniert wurde.

Ziel des Projektes war es, die kirchliche Auseinandersetzung mit Reichtum angesichts von Armut in und für Deutschland neu zu beleben, praxis- wie politikrelevant zuzuspitzen und ökumenisch zu profilieren. Die im Rahmen des Projektes vorgelegten Studien und Aufsätze schlagen Elemente einer denkbaren Agenda für die verfasste Kirche, ihre Werke und Dienste, Gemeinden und Gruppen vor und begründen zugleich die Auswahl der Vorschläge sozialwissenschaftlich wie theologisch.

Auf diese Weise trug das Studienprojekt bei zu einem breiten kirchlichen Konsultationsprozess über soziale und wirtschaftliche Problemstellungen und mündete in der gemeinsamen Herausgabe zahlreicher kirchlicher Gliederungen und Einrichtungen des seit 2005 erscheinenden Kirchlichen Jahrbuches Gerechtigkeit.