Die handelspolitische Aktualität bleibt dominiert durch das EU-Kenia Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPA), das am 18. Januar von der EU-Kommission und der Regierung von Kenia unterzeichnet wurde, aber noch auf die Ratifizierung durch das EU- und das kenianische Parlament wartet. Außerdem setzt die Panafrikanische Freihandelszone ihre kleinen Schritte fort, auch wenn die grundsätzlichen Probleme ungelöst bleiben. In unseren Publikationen zu diesem Thema betonen wir immer wieder, dass die Potentiale der AfCFTA in vollem Umfang nur zum Tragen kommen können, wenn die Produktionskapazitäten der einzelnen Länder erhöht, die regionalen Wertschöpfungsketten verbessert und interne Hindernisse beseitigt werden, um das Wachstum afrikanischer kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu fördern, die dann vom unter Berücksichtigung der Asymmetrie der Kräfteverhältnisse innerhalb des Kontinents liberalisierten regionalen Markt profitieren können. In Ermangelung dieser Befähigung nach innen und des Schutzes nach außen droht Afrika Gefahr, dass wettbewerbsfähigere Unternehmen aus anderen Weltregionen den liberalisierten regionalen Markt besetzen. Trotz all dieser grundsätzlichen Bedenken vermeldet das Sekretariat der AfCFTA formale Fortschritte: 46 unter den 54 Ländern, die das Abkommen unterzeichnet haben, haben mittlerweile ihre Ratifizierungsinstrumente eingereicht. Auch die Gruppe, die sich an der Guided Trade Initiative beteiligt, wächst. Diese versucht, im Rahmen eines Pilotprojekts zu zeigen, wie der Handel unter der AfCFTA effektiv operationalisiert werden kann. Diese Initiative könne dazu beitragen, die Skeptiker:innen zu überzeugen, dass die Instrumente der AfCFTA funktionieren können. Zugleich könnte sie auch viel früher als von den Verantwortlichen gewollt zeigen, wie die Unterschiede zwischen den Ländern des Kontinents, etwa zwischen Südafrika und Tansania, Ängste auslösen könnten, die die weitere Implementierung der AfCFTA gefährden können.
Wir wünschen Ihnen gute Lektüre,
Boniface Mabanza Bambu
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