Factsheet „Mehr Rechte, aber nicht mehr Geld”

Factsheet "Mehr Rechte, aber nicht mehr Geld"

Auf Südafrikas Weinfarmen bedeutet Fair Trade klarere Regeln und eine verbesserte Beziehung zwischen ArbeiterInnen und Management. Doch die Bezahlung bleibt extrem niedrig, die Armut garantiert. Wirklichen ökonomischen Wandel bringt der „faire Handel” nicht.

Seit dem Streik der FarmarbeiterInnen von 2012 versucht die KASA durch Publikationen und öffentliche Veranstaltungen auf die Situation der FarmarbeiterInnen in Südafrika im Allgemeinen und besonders in Westkap aufmerksam zu machen. In dieser Re gion, welche Obst, Wein und vieles mehr für den europäischen Markt produziert, habe sich auch mehr als 20 Jahre nach Ende der politischen Apartheid nur wenig zum Positiven verändert, so der Vorwurf der Streikenden, die 2012 und 2016 in einigen Distrikten die Produktion lahmleg ten. Sie fordern nach wie vor bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie einen menschenwürdigeren Umgang der Farmer mit ihnen.

Weil an eine ernst zu nehmende Transformation in Südafrika ohne die Landfrage – wem gehört welches Land, wer bearbeitet es unter welchen Bedingungen und wohin gehen die Produkte – nicht zu denken ist, hat die KASA in den letzten drei Jahren immer wieder Farmen besucht und Gespräche dazu geführt. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf solchen Farmen, die unter anderem für den Fairen Handel produzieren. Mit dabei war der Journalist Christian Selz, der dazu weitere Kontakte pflegte und den hier vorliegenden Bericht verfasst hat. Er zeigt im Blick auf den Fair Trade-Ansatz viel Ermutigendes, aber auch, wo die eigentlichen Herausforderungen liegen.

Bibliographische Angaben

Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika, KASA (Hg., 2017): Mehr Rechte, aber nicht mehr Geld. Factsheet. Autor: Christian Selz. Heidelberg, Oktober 2017, 6 Seiten