Menschenunwürdige und gefährliche Arbeitsbedingungen, Löhne, die kaum zum Überleben reichen, Kinderarbeit und die blutige Unterdrückung von Streiks: Es gibt unzählige Beispiele von Menschrechtsverletzungen in den Lieferketten unserer Produkte. Freiwillige Nachhaltigkeitsstandards wie Siegel oder Gütezeichen stellen den Versuch dar, Menschenrechtsverletzungen in den globalen Lieferketten zu verhindern. Ihre Anforderungen beziehen sich dabei auf eine große Bandbreite an entwicklungspolitischen Zielen. Die entwicklungspolitische Wirkung von Nachhaltigkeitsstandards ist jedoch nicht eindeutig und es gibt eine Vielzahl an Kritikpunkten in Bezug auf Nachhaltigkeitsstandards. Ziel des Diskussionspapiers ist es, Ansatzpunkte für eine entwicklungspolitische Stärkung von freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards zu identifizieren. Dafür wurden 32 Expert:innen-Interviews mit standardsetzenden Organisationen, Wissenschaftler:innen, Unternehmen, Verbraucher:innen-Initiativen, Akteur:innen der öffentlichen Beschaffung und zivilgesellschaftlichen Organisationen geführt. Die Ergebnisse der Interviews werden in dem Diskussionspapier dargestellt und bilden die Grundlage für das Policy Paper, welches konkrete Handlungsspielräume aufzeigt.
Bibliographische Angaben:
Roll, Felix (2023): Diskussionspapier: Nachhaltigkeitsstandards in globaler Verantwortung. Werkstatt Ökonomie: Heidelberg, Januar 2023, 30 Seiten