Handreichung: Global verantwortliche Beschaffung für Pioniere

Für nachhaltige öffentliche Beschaffung gibt es viele gute Gründe. Ihr Potenzial wird aber derzeit bei weitem noch nicht ausgeschöpft – auch in Baden-Württemberg. Für die Einkäufe der Landesverwaltung gibt es inzwischen verbindliche Regeln; den Kommunen im Land bleibt es dagegen selbst überlassen, ob sie bei ihren Beschaffungen ökologische, arbeits- und menschenrechtliche Aspekte berücksichtigen oder nicht. Nachhaltig zu beschaffen, ist für die Städte, Gemeinden und Landkreise keine Pflicht, sondern eine freiwillige Aufgabe.

Immer mehr Kommunen in Baden-Württemberg achten aber durchaus auf die ökologische Qualität der von ihnen beschafften Produkte bzw. der von ihnen beauftragten Dienstleistungen. Weitaus seltener sind dagegen soziale und menschenrechtliche Aspekte im Blick, zum Beispiel bei der Beschaffung von Arbeitskleidung, Natursteinen oder IT-Hardware, bei deren Herstellung allzu oft gegen grundlegende Rechte der Arbeiter*innen verstoßen wird. Auch Umweltschäden und Verstöße gegen Menschenrechte im Zusammenhang mit der Rohstoffgewinnung werden beim öffentlichen Einkauf in der Regel nicht berücksichtigt. Insbesondere bei Aspekten, die aus entwicklungspolitischer Perspektive wichtig sind, tun sich Kommunen – aus unterschiedlichen Gründen – eher schwer.

Mit dieser Broschüre wollen wir das Anliegen ins Blickfeld rücken, bei der kommunalen Beschaffung auch entwicklungspolitisch verantwortlich zu handeln. Das ist vergaberechtlich unstrittig, und für einige Produktgruppen gibt es bereits etablierte Instrumente. Wir wollen dazu ermutigen, die vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen und dabei durchaus Schritt für Schritt, aber konsequent vorzugehen. Wir wollen Unsicherheiten ausräumen und mit Anregungen zeigen, was möglich ist – auch da, wo es gilt, mit Pioniergeist neue Wege zu gehen.

Diese Broschüre wendet sich an Weltläden, Eine Welt-Gruppen, Umweltinitiativen, kirchliche und gewerkschaftliche Gruppen – also an Initiativen vor Ort, die in und mit ihrer Kommune eine global verantwortliche Beschaffung voranbringen und deren Umsetzung begleiten möchten. Die Broschüre stellt das nötige Knowhow und Argumentationshilfen bereit, um dieses Anliegen gegenüber Verwaltung und politischen Gremien selbstbewusst zu vertreten.

Auch kommunale Entscheider*innen und Praktiker*innen, die eine global verantwortliche Beschaffung stärken möchten, finden in der Broschüre Argumente, Anregungen und Hilfestellungen. Wir setzen auf die Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft und Kommunen, um eine nachhaltige Beschaffung in der Kommune voranzubringen und um darüber hinaus gemeinsam Impulse für eine Perspektive globaler Nachhaltigkeit in Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft zu setzen.

Bestellungen

Die Broschüre kann – gerne gegen eine Spende nach Selbsteinschätzung – angefordert werden bei: Werkstatt Ökonomie e.V., Uwe Kleinert, Willy-Brandt-Platz 5, 69115 Heidelberg, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Bankverbindung: Werkstatt Ökonomie, IBAN DE12 4306 0967 8018 8516 01, GLS Gemeinschaftsbank eG, BIC GENODEM1GLS

Bibliografische Angaben

Werkstatt Ökonomie (Hg., 2017): Global verantwortliche Beschaffung für Pioniere. Handreichung für den Dialog zwischen zivilgesellschaftlichen Initiativen und Kommunen in Baden-Württemberg. Autor*innen: Annelie Evermann, Uwe Kleinert (Red.), Anne Neumann. Heidelberg, Dezember 2017, 40 S.

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Forum Nachhaltige Beschaffung BaWü

Ein wirksamer Hebel, um die Wirtschaft nachhaltiger und gerechter zu gestalten, liegt in der Beschaffungspolitik der öffentlichen Hand – denn jeder sechste Euro wird in Deutschland von Bund, Ländern oder Kommunen ausgegeben. Das Forum nachhaltige Beschaffung Baden-Württemberg, wird von der WÖK koordiniert und diskutiert Handlungsoptionen für eine wirkungsvolle nachhaltige Beschaffung im Land. Zentrale Herausforderungen sind die gesetzliche Verankerung einer nachhaltigen Beschaffung und die Bereitstellung qualifizierter Serviceleistungen für Beschaffer:innen. Das Forum trifft sich einmal im Jahr in Präsenz und mehrmals im Jahr virtuell.

Lokale Bündnisse der Transformation

Für Politik und Gesellschaft wird es immer schwieriger, Lösungen zu finden und Entscheidungen zu treffen, um für eine gerechte Teilhabe aller Bürger:innen zu sorgen. Vor diesem Hintergrund braucht es ein gesellschaftliches Bündnis, das sich auf einen gesellschaftlichen Konsens einigt, wie ein gutes Leben für alle aussehen kann. In einem Pilotprojekt will die WÖK ein breites gesellschaftliches Bündnis, bestehend aus lokalen Vertreter:innen von Sozial- und Umweltverbänden, NGOs, Politik und Verwaltung, Unternehmensverbänden und kirchlichen Einrichtungen aufbauen. Wir orientieren uns an dem Ansatz der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) und führen unterschiedliche Themen wie Menschenrechte, Soziales und Umwelt zusammen Und entwickeln einen Entwurf für eine ethische Wirtschaftsordnung, der als Leitfaden für die Lokalpolitik dienen soll.

Grundeinkommen

Der Aufbau eines sozialen Grundsicherungssystems ist nicht nur für die Bundesregierung und viele Entwicklungsorganisationen zu einem wichtigen Thema beim Kampf gegen Armut geworden, auch viele Regierungen im Südlichen Afrika beschäftigen sich intensiv damit. Für uns geht es konkret um ein universelles, bedingungsloses Grundeinkommen (BIG), damit Armut verringert, politische Teilhabe ermöglicht und ein Leben in Würde gelebt werden kann. Das erste Pilotprojekt in Namibia hat die KASA von Anfang an begleitet. Die Erfahrungen aus dem namibischen Projekt bringen wir in die deutsche Debatte ein. Denn auch für den sozial-ökologischen Umbau unserer Gesellschaft stellt das BIG einen wichtigen Baustein dar.

Materialien zum sozial ökologischen Umbau

Den sozial-ökologischen Umbau lokal erproben – Einführung und Materialien

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Projektflyer: Sozial-ökologischer Umbau

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Ein gutes Leben für alle – Workshop-Material für Jugendliche

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Erste Seite des Positionspapiers
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Deckblatt Publikation "Handlungsspielräume für eine wirksame Integration von Rechteinhaber:innen"
Handlungsspielräume für eine wirksame Integration von Rechteinhaber:innen - Neue Publikation aus der Reihe „Nachhaltigkeitsstandards in globaler Verantwortung“

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Titelblatt "Diskussionspapier: Nachhaltigkeitsstandards in globaler Verantwortung"
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