Studie „CSR-Maßnahmen deutscher Spielzeug-Unternehmen“

Spielzeug und dessen Herstellung stehen seit Mitte der 1990er Jahren immer wieder in der Kritik: Skandale um giftige und gefährliche Spielsachen und die anhaltende Kritik an ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in asiatischen Zulieferbetrieben haben die Branche in die Defensive gebracht. Eine Debatte über die ökologischen und sozialen Risiken und Nebenwirkungen der bunten Spielzeugwelt und über geeignete Maßnahmen, wie man ihnen begegnen kann, erscheint dringend geboten. Doch zuletzt hat die öffentliche Aufmerksamkeit deutlich nachgelassen – und damit die Bereitschaft der Branche, sich den Herausforderungen zu stellen.

80 Prozent der europäischen Spielzeugimporte kommen aus Fernost. In vielen der dortigen Fabriken verstoßen die Arbeitsbedingungen gegen nationales Recht und internationale Mindeststandards: Arbeitszeiten bis 14 Stunden pro Tag, an sieben Tagen die Woche – insbesondere wenn die Produktion für das Weihnachtsgeschäft auf Hochtouren läuft, erzwungene Überstunden, Löhne unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns, Arbeitsunfälle durch Übermüdung und unzureichenden Arbeitsschutz, unzumutbare Bedingungen in den Unterkünften der Wanderarbeiter*innen – und das alles ohne das Recht auf Streik und unabhängige Gewerkschaften. Die Befunde von (meist verdeckten) Studien in Fabriken und Befragungen von Arbeiter*innen gleichen sich seit Jahren …

Die vorliegende Untersuchung gibt einen Überblick über die CSR-Maßnahmen deutscher Spielzeugfirmen, insbesondere sofern sie in China produzieren (lassen). CSR steht für Corporate Social Responsibility, also gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Die Studie zeigt auf, wie relevant welche CSR-Maßnahmen in der Branche sind und welche Stärken und Schwächen sie aufweisen. Insbesondere stellt sie dar, ob und ggf. wie die Einhaltung ökologischer und vor allem sozialer Standards in Einkauf und Produktion deutscher Spielzeug-Unternehmen eingefordert, überprüft und nachgewiesen wird. Die Studie schafft damit eine Grundlage, mit der ihre Auftraggeberin, die Christliche Initiative Romero (CIR), die Debatte um die Wahrung der Menschen- und Arbeitsrechte entlang der Lieferketten deutscher Spielzeug-Unternehmen wieder in Gang bringen will.

Grundlagen der Untersuchung waren eine Firmenumfrage, Unterlagen der Unternehmen aus früheren Erhebungen der Werkstatt Ökonomie, die Internetauftritte von Spielzeugfirmen, Gespräche und schriftliche Kommunikation mit Unternehmens- und Branchenvertreter*innen sowie jüngere Studien zum Thema.

Bibliografische Angaben

Kleinert, Uwe (2018): CSR-Maßnahmen deutscher Spielzeug-Unternehmen. Hg. v. der Christlichen Initiative Romero (CIR), Redaktion: Maik Pflaum und Patrick Niemann. Münster, Oktober 2018, 40 S.

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Sozial-ökologischer Umbau – Ergebnisse 2023/24

Um einen nachhaltigen Lebensstil und um die globalen Entwicklungsziele (SDGs) erreichen zu können, sind grundlegende Veränderungen – ein sozial-ökologischer Umbau – notwendig. In den vergangenen...

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Ethische Wirtschaftsordnung und sozial-ökologischer Umbau - Rückblick 2024

In 2024 haben wir im Rahmen des Projekts „Den sozial-ökologischen Umbau lokal erproben – eine ethische Wirtschaftsordnung entwerfen“ 22 eigene Veranstaltungen, (z. B.s Workshop oder Vorträge)...

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Wirtschaftspolitik  neu denken: Schritte zur Dekolonisierung

So heißt das von Decolonize Berlin in Auftrag gegebene und von Fiona Faye und Aram Ziai verfasste Gutachten. Die beiden Autor:innen analysieren die kolonialen Kontinuitäten im Bereich der...

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Neues Workshop-Material für Jugendliche

Unser Leben wird sehr stark von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt und unsere eigentlichen Bedürfnisse werden oft überdeckt. Dadurch ist es besonders für junge Menschen schwierig, ihre...

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Erfolgreiches Jahrestreffen: Forum nachhaltige Beschaffung BW

Mit 36 Teilnehmer:innen war der Raum fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Beim 14. Treffen des Forum Nachhaltige Beschaffung Baden-Württemberg ist das Interesse nach 11 Jahren weiterhin groß. Mit...

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Für das Klima & mit der Schöpfung singen

Dem Klimawandel begegnen, die Natur schützen, nachhaltiger leben – all das ruft nach einem kulturellen Wandel. Also einem Wandel, der nicht allein durch Fakten und Zahlen getragen wird, sondern...

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Erfahrungen aus zwei Workshops „Gesellschaft (wieder) zusammenbringen“

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Deckblatt der Studie zur sozialökologischen Transformation

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Forum Nachhaltige Beschaffung BaWü

Ein wirksamer Hebel, um die Wirtschaft nachhaltiger und gerechter zu gestalten, liegt in der Beschaffungspolitik der öffentlichen Hand – denn jeder sechste Euro wird in Deutschland von Bund, Ländern oder Kommunen ausgegeben. Das Forum nachhaltige Beschaffung Baden-Württemberg, wird von der WÖK koordiniert und diskutiert Handlungsoptionen für eine wirkungsvolle nachhaltige Beschaffung im Land. Zentrale Herausforderungen sind die gesetzliche Verankerung einer nachhaltigen Beschaffung und die Bereitstellung qualifizierter Serviceleistungen für Beschaffer:innen. Das Forum trifft sich einmal im Jahr in Präsenz und mehrmals im Jahr virtuell.

Lokale Bündnisse der Transformation

Für Politik und Gesellschaft wird es immer schwieriger, Lösungen zu finden und Entscheidungen zu treffen, um für eine gerechte Teilhabe aller Bürger:innen zu sorgen. Vor diesem Hintergrund braucht es ein gesellschaftliches Bündnis, das sich auf einen gesellschaftlichen Konsens einigt, wie ein gutes Leben für alle aussehen kann. In einem Pilotprojekt will die WÖK ein breites gesellschaftliches Bündnis, bestehend aus lokalen Vertreter:innen von Sozial- und Umweltverbänden, NGOs, Politik und Verwaltung, Unternehmensverbänden und kirchlichen Einrichtungen aufbauen. Wir orientieren uns an dem Ansatz der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) und führen unterschiedliche Themen wie Menschenrechte, Soziales und Umwelt zusammen Und entwickeln einen Entwurf für eine ethische Wirtschaftsordnung, der als Leitfaden für die Lokalpolitik dienen soll.

Grundeinkommen

Der Aufbau eines sozialen Grundsicherungssystems ist nicht nur für die Bundesregierung und viele Entwicklungsorganisationen zu einem wichtigen Thema beim Kampf gegen Armut geworden, auch viele Regierungen im Südlichen Afrika beschäftigen sich intensiv damit. Für uns geht es konkret um ein universelles, bedingungsloses Grundeinkommen (BIG), damit Armut verringert, politische Teilhabe ermöglicht und ein Leben in Würde gelebt werden kann. Das erste Pilotprojekt in Namibia hat die KASA von Anfang an begleitet. Die Erfahrungen aus dem namibischen Projekt bringen wir in die deutsche Debatte ein. Denn auch für den sozial-ökologischen Umbau unserer Gesellschaft stellt das BIG einen wichtigen Baustein dar.

Materialien zum sozial ökologischen Umbau

Den sozial-ökologischen Umbau lokal erproben – Einführung und Materialien

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Projektflyer: Sozial-ökologischer Umbau

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Ein gutes Leben für alle – Workshop-Material für Jugendliche

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