SDG 12-Vernetzungstreffen: Jugendverbände starten Kooperation für kritischen Konsum und faire Produktion

Cornelia Bressem (MLR) und Caspar Dohmen

Etwa 40 interessierte und motivierte Jugendliche trafen sich am 23. November 2018 in der Stuttgarter Merzakademie, um sich darüber auszutauschen, wie man das Globale Nachhaltigkeitsziel (SDG) 12 „Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster schaffen“ noch stärker in die Mitte der Gesellschaft bringen und Einzelne, Gruppen, Verbände, die Politik und die Wirtschaft zu verantwortlichem Handeln motivieren kann.

Caspar Dohmen, Buchautor und Journalist der Süddeutschen Zeitung, schlug in seinem Impulsvortrag „Mut zu Mehrdimensionalität“einen großen Bogen von den Menschenrechtsverletzungen in Unternehmen über den ersten FCKW-freien Kühlschrank von Greenpeace bis zum Vergleich des Kampfes gegen den Klimawandel mit dem Kampf gegen die Sklaverei. Er hält einen grundlegenden Veränderungsprozess in unserer Gesellschaft für nötig, ein Ausbrechen aus konventionellen Denkmustern und eine Öffnung für neues, nachhaltiges Handeln. „Am Ende des Tages braucht es alle: die Konsumenten, die Unternehmen, die Politik und Leute, die Druck auf die Politik ausüben.“

Cornelia Bressem, Leiterin des Referats Ernährung im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, gab danach einen kurzen Überblick über die Schwerpunkte ihres Ministeriums im Zusammenhang mit nachhaltigem Konsum. „Wir sind auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel.“ Vor allem im Bereich der Kitas, Schulen und Mensen werde versucht, mit den Trägern und Kommunen an einer gesunden und nachhaltigen Verpflegung zu arbeiten. Die Erfahrung zeige, dass es von den Eltern angenommen wird und die nächsten Schritte leichter fallen, sobald eine Einrichtung begonnen hat, auf nachhaltige Produkte umzustellent.

Beim anschließenden Plenumsgespräch, bei dem die beiden Impulsgeber für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung standen, wurde deutlich, dass viele der Teilnehmenden schon mit viel Engagement in unterschiedlichen Bereichen des nachhaltigen Konsums aktiv sind, sich aber eine stärkere Rolle der Politik wünschen.

In den Workshops ging es um Suffizienz und Postwachstum, um Wirtschaft & Menschenrechte, verantwortliche Beschaffung, Achtsamkeit und nachhaltigen Konsum sowie globale Partnerschaften. An Thementischen wurden danach konkrete Handlungsoptionen für die Einzelnen, gruppen, Verbände und die politische Ebene zusammengetragen. Das Fazit formulierte Stefan Hoffmann vom ejw so: „Es braucht in allen Bereichen Macher, die etwas voranbringen wollen. Jede und jeder Einzelne von uns kann einen Beitrag leisten. Was nun über diesen Abend hinaus passiert, wissen wir noch nicht genau, aber es liegt in unserer Hand, an den tollen Gedanken und Ideen, die heute aufkamen, weiter zu arbeiten. Machen wir was draus!“

Bei heißer Suppe und kühlen Getränken klang der Abend aus. Es wurden sogar bereits Zukunftspläne geschmiedet: Am 16. Januar 2019 soll es ein weiteres Treffen geben, um in den Verbänden an dem Thema „Kritischer Konsum & Faire Produktion“ weiterzuarbeiten.

Veranstalter*innen

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Reihe „17 Ziele an 17 Orten“ des DEAB statt (www.deab.de/1717)

Kontakt

Weitere Verbände sind herzlich eingeladen, sich am weiteren Prozess zu beteiligen.
Kontakt: Uwe Kleinert, Werkstatt Ökonomie, Telefon 06221 / 43336-11, uwe.kleinert*@woek.de