Vor etwa einem Jahr startete die europäische Kampagne "Rechte für Menschen – Regeln für Unternehmen". Ihr Ziel: Europäische Unternehmen sollen haftbar gemacht werden können, wenn sie selbst, ihre Tochterunternehmen, Beteiligungsgesellschaften oder Zulieferer für schwere Menschenrechtsverletzungen (mit-)verantwortlich sind – zum Beispiel für Landvertreibungen in Uganda, Bodenverseuchung durch Öllecks im Niger-Delta, ausbeuterische Arbeitsverhältnisse in den Sweatshops der Textil-, Elektronik- oder Spielzeugindustrie in China oder Kinderarbeit bei der Baumwollgewinnung in Usbekistan. Derzeit haben die betroffenen Landarbeiter, Näherinnen oder Kinder nicht die Möglichkeit, sich vor Gerichten in Europa gegen Unrecht zur Wehr zu setzen, das ihnen durch europäische Unternehmen zugefügt wurde.
Die Kampagne „Rechte für Menschen – Regeln für Unternehmen“ fordert von der Europäischen union und ihren Mitgliedsstaaten, dass sie ihrer Staatenpflicht zum Schutz vor Menschenrechtsverletzungen beitragen und verbindliche Regeln für Unternehmen schaffen.
Die Kampagne fordert konkret:
1. Einführung von Haftungs- und Sorgfaltspflichten für Unternehmen bei Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden durch ihre Tochterfirmen und Zulieferer,
2. Einführung von Offenlegungs- und Berichtspflichten, also die systematische Bereitstellung von Informationen über soziale, ökologische und menschenrechtliche Leistungen und Risiken des Unternehmens einschließlich der gesamten Lieferkette,
3. Zugang zu Gerichten in den EU-Mitgliedstaaten für Betroffene aus Entwicklungsländern und Anwendung europäischen Rechts.
30.000 Menschen unterstützen die Kampagne bereits. Sind Sie schon dabei? Noch bis zum 5. Juni 2011 haben Sie die Möglichkeit, die Forderungen mit Ihrer Unterschrift zu unterstützen.
Im Juli 2011 werden die Unterschriften vom europäischen Netzwerk für verbindliche Unternehmensverantwortung, ECCJ an die Europäische Kommission übergeben.
Vielen Dank!
Die Unterschriftenaktion ist inzwischen abgeschlossen.