Mein Name ist Carolin Voß und ich werde die Werkstatt Ökonomie/KASA in diesem Jahr von April bis Juni als Praktikantin unterstützen. Ich befinde mich in den letzten Zügen meines Bachelorstudiums der Geographischen Entwicklungsforschung Afrikas (heute: Geographien internationaler Entwicklung, Fokus Afrika) an der Universität Bayreuth. Hier galt mein ursprüngliches Interesse der sogenannten Entwicklungszusammenarbeit und der Frage ob und inwiefern diese tatsächlich auf Augenhöhe und zu beidseitigem Nutzen gestaltet werden kann. Im Laufe des Studiums erschien mir diese Möglichkeit immer unrealistischer und mein Interesse verschob sich in Richtung globaler Handelsstrukturen als (größter) Hürde für globale Gerechtigkeit. Seit September letzten Jahres arbeite ich dazu als studentische Hilfskraft der Junior Research Group Economic and Monetary Sovereignity in West Africa unter der Leitung von Dr. habil. Kai Koddenbrock. Dabei fokussiert sich meine Arbeit auf die globalen Rohstofflieferketten und deren Veränderungen seit und durch den russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022.
Von der Arbeit der KASA und der Werkstatt Ökonomie habe ich zufällig erfahren, als ich Boniface Mabanza im Juni 2022 auf der Konferenz Africa-Europe: Reciprocal Perspectives in Freiburg kennenlernte.
Als Praktikantin unterstütze ich die Erstellung von Unterrichtsmaterialien über die EU-Handelspolitik und die ungleichen Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und dem afrikanischen Kontinent. Dabei wird es auch um eine Reflexion des weit verbreiteten negativen Afrikabildes und die kolonialen und weiterhin bestehenden Abhängigkeitsstrukturen zwischen dem afrikanischen Kontinent und der EU gehen. Methodisch sollen mit Hilfe der Pädagogik von Paolo Freire Hierarchien im Klassenraum abgebaut und ein kritisches Bewusstsein kollektiv gelernt werden.
Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, in einer Organisation und mit Menschen zusammen zu arbeiten, deren Werte ich teile und wo ich mich willkommen fühle!