Pflanzen nachhaltig beschaffen: für Umweltschutz & Menschenrechte!

Wer einkauft, entscheidet mit – auch darüber, ob Menschen in Würde arbeiten und ob unsere Umwelt geschützt wird.

Die öffentliche Hand und hier vor allem die Kommunen benötigen für verschiedene Zwecke Blumen, Pflanzen und Gehölze: Festsäle werden geschmückt, Sträuße an Jubilare und Gäste überreicht, Büros mit Grünpflanzen ausgestattet, innerstädtische Flächen, Plätze, Parks, Friedhöfe mit Blumenflor und Stauden bepflanzt und auf Ausgleichsflächen Blühmischungen ausgesät.

Auch Blumen und Pflanzen werden inzwischen in globalen Wertschöpfungsketten produziert. Nur 20 Prozent der Schnittblumen stammen aus heimischer Produktion, und im Winter kommt jede zweite Blüte aus dem globalen Süden. Dort werden inzwischen auch viele Stecklinge und Saatgut vorproduziert. Im globalen Norden werden schützenswerte Ökosysteme für die Gewinnung von Torf unwiederbringlich zerstört, der in Erden und Substraten Verwendung findet.

Bei den Recherchen zur Produktgruppe Blumen und Pflanzen wurde schnell klar, dass es nicht nur um die Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen im Süden wie im Norden geht, sondern dass die öffentlichen Verwaltungen auch eine Verantwortung für die Erhaltung der Artenvielfalt und den Naturschutz vor Ort haben. Dieser können sie durch die richtige Auswahl des Saatguts, der Pflanzen und Gehölze gerecht werden. 2010 war das Jahr der Biodiversität. Es wurde der Wettbewerb „Hauptstadt der Biodiversität“ ausgeschrieben und das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ gegründet. Städte und Gemeinden aus Baden-Württemberg sind hier aktiv.

Wichtige Impulse für diese Broschüre gingen vom Workshop „Mauerblümchen? Natursteine, Blumen & Pflanzen nachhaltig beschaffen!“ aus, der im Oktober 2014 auf der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd stattfand.

Bibliographische Angaben:
Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) / Werkstatt Ökonomie (Hg., 2014): Pflanzen nachhaltig beschaffen: für Umweltschutz & Menschenrechte! Stuttgart/Heidelberg, Dezember 2014, 36 S.